Auftaktveranstaltung zu »Bauhaus und Gender: Innen sein, nach draußen gucken« mit Prof. Dr. Sabine Hark

Am 12. November referiert die Professorin für Soziologie von der TU Berlin zum Thema »Wer hat Angst vor Gender Studies? Über Feminismus, Gender und die Zukunft der Geschlechterforschung in neo-reaktionären Zeiten.« Beginn ist um 16:30 Uhr in der IKKM-Lounge in der Universitätsbibliothek, Steubenstr. 6 in Weimar.

Dass die Geschlechterdifferenz nicht auf ein asoziales, ahistorisches Faktum reduziert werden kann, ist eine weithin bekannte und vielfach erforschte Einsicht der multidisziplinären Gender Studies. Diese begreifen Geschlecht und die Geschlechterdifferenz bekanntermaßen hinsichtlich ihres ontologischen Status, ihrer Relevanz für alle Sphären des Sozialen und ihrer spezifischen Materialität und Form als ein immer vorläufiges Resultat gesellschaftlicher Praxis und Strukturen. Hierauf zielt seit Jahrzehnten der in der empirischen Forschung genutzte Begriff [Gender].

Wenn auch je unterschiedlich akzentuiert, wird in Theorie wie politischer Praxis [Gender] dabei im Wesentlichen als ein post-essentialistisches, reflexives und kontingentes Konzept verstanden und verwendet. Und damit als gestaltungsoffene Dimensionen des Sozialen, mithin also als Aspekt einer offenen – reflexiven, freiheitlichen – Gesellschaft.

Der Vortrag geht hiervon ausgehend der Frage nach, welche Akteur_innen in welcher Weise und mit welchen Absichten Gender als Begriff und Konzept ausdrücklich ablehnen, attackieren und zu diffamieren suchen. Wie erste Analysen zeigen, sind es in Deutschland wie in Europa vor allem rechtspopulistische Konstellationen, die gegen den vermeintlichen »Genderwahn« zu Felde ziehen.

Beginn der Veranstaltung ist am 12. November um 16:30 Uhr in der IKKM-Lounge in der Universitätsbibliothek, Steubenstraße 6 in 99423 Weimar. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.

Ringvorlesung »Bauhaus und Gender«
Pünktlich zum 100-jährigen Jubiläum des Frauenwahlrechts, wird mit diesem Vortrag die Veranstaltungsreihe »Bauhaus und Gender: Innen sein, nach draußen gucken« eröffnet.
Die Ringvorlesung nimmt verschiedene Relationen zwischen Bauhaus und Gender in den Blick. Quer zu den verschiedenen Disziplinen an der Bauhaus-Universität werden Ansätze vertreten, Bauhaus und Geschlecht verknüpfend, praktisch und theoretisch zu denken. Über zwei Semester hinweg werden in Form von Vorträgen und Workshops sowohl lokale als auch überregionale Initiativen und Projekte von Ingenieur_innen, Gestalter_innen, Medienwissenschaftler_innen und Künstler_innen im Bereich Geschlecht in Kunst und Wissenschaft zur Diskussion eingeladen.

Organisiert wird die interdisziplinäre Vortragsreihe von Jun.-Prof. Dr. Julia Bee (Fakultät Medien), Dr.-Ing. Silke Beinersdorf (Fakultät Bauingenieurwesen), Ph.D. Ricarda Barbara Löser (Gleichstellungsbüro, Fakultät Kunst und Gestaltung), Christiane Lewe (IKKM) und Nicole Baron (Fakultät Architektur).

Weitere Informationen finden Sie unter https://www.uni-weimar.de/bauhaussemester/ und im Vorlesungsverzeichnis.