Bauhaus meets Chicago und New York: Bauhaus-Universität Weimar vertieft Kontakte zu Partneruniversitäten in den USA

An der Delegationsreise der Thüringer Landesregierung nach Chicago und New York im Mai 2017 nahmen auch Vertreterinnen und Vertreter der Bauhaus-Universität Weimar teil. Ziel der Reise war es, die akademischen Kontakte mit den Partnerhochschulen in Chicago und New York auszubauen, teilweise zu erneuern sowie gemeinsame Projekte für das Bauhaus-Jubiläum 2019 auf den Weg zu bringen.

Neue partnerschaftliche Kontakte mit dem School of the Art Institute Chicago geknüpft

Als Start der Gespräche mit dem School of the Art Institute Chicago (SAIC) konnte sich die Delegation am Mittwochabend einen Eindruck der Semesterabschluss-Ausstellung verschaffen. Das SAIC ist ein langjähriger Partner der Bauhaus-Universität Weimar im Bereich der Freien Kunst. Die von Prof. Liz Bachhuber über viele Jahre aufgebaute Partnerschaft werden zukünftig Prof. Christine Hill und Prof. Jana Gunstheimer betreuen – sie waren ebenfalls bei der Führung durch die etwa 110 Studierendenarbeiten umfassende MFA Show in der Sullivan Gallery zugegen. Kate Zeller, Direktorin der Gallery, führte die Gäste durch die Schau.

So konnten Prof. Hill und Prof. Gunstheimer bereits mit Oliver Sann, Professor für Fotografie, sprechen, der sich von Seiten der SAIC neu in der Partnerschaft mit der Bauhaus-Universität Weimar engagieren möchte. Weitere Gäste des Ausstellungsrundgangs waren auch Dr. Christian Kästner, Dezernent für Internationale Beziehungen an der Bauhaus-Universität Weimar, und Prof. Wolfgang Holler, Generaldirektor der Museen der Klassik Stiftung Weimar.

Am Donnerstag, 18. Mai, wurden die Gespräche mit der SAIC fortgesetzt, nun mit der Präsidentin Elissa Tenny. Prof. Tenny begrüßte die Gäste und wies in ihrer Ansprache auf die inhaltliche Relevanz des Bauhauses für die Arbeit der SAIC hin und betonte zugleich die Bedeutung des Bauhaus-Jubiläums 2019, das aus ihrer Sicht einen sehr guten Rahmen für die Realisierung gemeinsamer Projekte böte.

Prof. Winfried Speitkamp, Präsident der Bauhaus-Universität Weimar, bedankte sich in seinem Grußwort für den freundlichen Empfang und hob die Bedeutung der Partnerschaft mit dem SAIC für die Bauhaus-Universität Weimar hervor.

Als Gastgeschenk überreichte er ein Faksimile einer Seite aus einem der Bauhaus-Alben, welches den Entwurf Walter Gropius‘ für das Gebäude der Chicago Tribune zeigt.

Am anschließenden Empfang nahmen auch der SAIC-Vize-Präsident Craig Barton, verschiedene an der Kooperation beteiligte SAIC-Professoren sowie für die Bauhaus-Universität Weimar Prof. Christine Hill, Prof. Jana Gunstheimer, Prof. Ines Weizman und Dr. Christian Kästner teil. Sie besichtigten bei dieser Gelegenheit auch die Galerie des School of the Art Institutes Chicagos, wo Werke von Bauhauskünstlern, teilweise aus der Weimarer Zeit, gezeigt werden. Während ihres Besuches konnten Prof. Hill und Prof. Gunstheimer in verschiedenen Terminen die lehrenden Künstler der SAIC kennenlernen und regten in ihren Gesprächen immer wieder an, im Rahmen des Bauhaus-Jubiläums verstärkt zusammenzuarbeiten.

In der Galerie des Art Institutes Chicago konnten die Weimarer Gäste viele Werke der Bauhaus-Meistern betrachten. Hier der Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow mit Prof. Speitkamp vor Lyonel Feiningers Gemälde »Carneval in Acueil« von 1911.
In der Galerie des Art Institutes Chicago konnten die Weimarer Gäste viele Werke der Bauhaus-Meistern betrachten. Hier der Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow mit Prof. Speitkamp vor Lyonel Feiningers Gemälde »Carneval in Acueil« von 1911.

Reger Austausch zum Bauhaus-Jubiläum auch am Pratt Institute in New York

Bereits seit Mittwoch, 17. Mai, konnte Prof. Wolfgang Sattler, Dekan der Fakultät Kunst und Gestaltung, Gespräche mit Professoren am Pratt Institute führen – auch hier mit dem Ziel, die akademischen Kontakte zu bekräftigen und eine Zusammenarbeit in gemeinsamen Projekten zum Bauhaus-Jubiläum 2019 anzuregen.

Mit dem Pratt Institute verbinden die Bauhaus-Universität Weimar eine langjährige Kooperation sowie zahlreiche Studierendenaustausche. Am Freitag, 19. Mai, kamen Präsident Prof. Speitkamp, zusammen mit dem Thüringer Ministerpräsidenten Bodo Ramelow, Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee und weiteren Delegationsteilnehmern zu weiterführenden Gesprächen mit dem Pratt Institute hinzu.

Der Pratt-Präsident Thomas Schutte und sein Vize-Präsident Kirk Pillow empfingen die Gäste und führten sie über den Campus, während die Dekane der Fakultäten der Delegation die verschiedene Bereiche des Pratt Institutes vorstellten. In der Bibliothek fand anschließend ein Empfang statt, bei dem sowohl Prof. Schutte als auch Prof. Speitkamp die Bedeutung der Partnerschaft und den gemeinsamen Bezug auf das Erbe des historischen Bauhauses hervorhoben.

Prof. Speitkamp führte in seiner Rede aus, dass er aus Anlass des Jubiläums 2019 plane, einen Bauhaus-Studiengang zu etablieren und eine Bauhaus-Gastprofessur einzurichten. Auf diese Professur sollen namhafte Gastwissenschaftler und -künstler für einen bestimmten Zeitraum berufen werden; dies könnte auch der Zusammenarbeit mit dem Pratt Institute dienen.

Die Absicht, das Jubiläum 2019 gemeinsam zu begehen, wurde anschließend durch die Unterzeichnung eines Memorandum of Understanding besiegelt. Prof. Speitkamp überreichte als Gastgeschenk ebenfalls ein Faksimile einer Seite aus den originalen Bauhaus-Alben, welches ein Foto einer Aufführung des Triadischen Balletts von Oskar Schlemmer zeigt.

Professor Wolfgang Sattler fasste die erfolgreichen Gespräche zusammen: »Das Pratt Institute ist eine der innovativsten Kunst- und Designhochschulen der Welt. Seit Jahren besteht ein umfangreicher und stabil laufender Studierendenaustausch zwischen unseren Institutionen. Beide Hochschulen beziehen sich in durchaus unterschiedlicher Weise auf die Traditionen des Bauhauses. Es ist folgerichtig, dass wir für das Bauhaus-Jubiläum über gemeinsame Aktivitäten und die dazugehörigen Formate sprechen. Dieser Prozess ist in Gang gebracht und wir freuen uns auf eine intensivierte Zusammenarbeit.«

Abschließende Podiumsdiskussion im Goethe-Institut New York

Am Nachmittag des 19. Mai fand abschließend eine Panel-Diskussion im New Yorker Goethe-Institut statt, die von der Klassik Stiftung Weimar veranstaltet und von Prof. Weizman moderiert wurde. Neben Prof. Speitkamp diskutierten Prof. Dr. Jorge Oetra-Pailos von der Columbia University New York und Wissenschaftsminister Tiefensee zum Thema »Bauhaus Migrations – Wege, Wagnisse, Wirkungen.

Prof. Speitkamp zog ein sehr positives Fazit der Reise: »Ich freue mich über die außerordentlich freundlichen und ergiebigen Gespräche in Chicago und New York. Auch im Blick auf das Jubiläumsjahr 2019 konnten wir viele gemeinsame Ideen ansprechen und Kooperationen vorbereiten, bis hin zu Gastprofessuren. Davon werden auch die Studierenden in Weimar sehr profitieren.«

Vom 16. bis 20. Mai 2017 war Prof. Dr. Winfried Speitkamp, Präsident der Bauhaus-Universität Weimar, gemeinsam mit dem Thüringer Ministerpräsidenten Bodo Ramelow und dem Thüringer Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft Wolfgang Tiefensee in die USA gereist. Grund waren Besuche bei den beiden renommierten Kunst- und Designhochschulen School of the Art Institute Chicago und Pratt Institute New York, die mit der Bauhaus-Universität Weimar durch langjährige Partnerschaften verbunden sind.

Den Auftakt bildete am Mittwoch, 17. Mai, ein Besuch am Institute of Design des Illinois Institute of Technology. Das Institut war 1939 von László Moholy-Nagy gegründet worden, nachdem dieser Deutschland nach der Machtergreifung der Nazis verlassen hatte und nach Chicago gekommen war. Bei einem Rundgang konnte die Delegation die Räume des Instituts kennenlernen, hierbei wurde unter anderem das Bauhaus-Jubiläum thematisiert. Der Dekan des Instituts, Dennis Weil, bekundete bei dieser Gelegenheit ausdrücklich sein Interesse an einer Zusammenarbeit mit der Bauhaus-Universität Weimar.