Nach dem Credo »Nichts ist Abfall oder Abwasser, alles ist Ressource« entwickelten Studierende und Lehrende der Umweltingenieurwissenschaften an der Bauhaus-Universität Weimar die sogenannte »P-Bank«. Der Buchstabe »P« steht hierbei sowohl für das Element Phosphor, als auch für das englische Wort pee (Urin). Die Idee: »Wir wollen mit der P-Bank zeigen, dass es relativ einfach ist, den über Urin ausgeschiedenen Phosphor in einen Dünger zu verwandeln«, erläutert Prof. Jörg Londong zur feierlichen Eröffnung des knallgelben Prototyps am 12. April 2019.
Mithilfe der sogenannten No-Mix-Toilette und wasserlosen Urinalen kann ab sofort jeder seinen Urin spenden, um daraus wertvolle Rohstoffe zu gewinnen. »Phosphor ist eine endliche und durch nichts anderes zu ersetzende Ressource, knapper als Erdöl«, fährt Londong fort. »Über Abwasser und Gülle wird Phosphor dispers in Gewässer verteilt und letztlich verschwendet - das wollen wir ändern«.
Seit Jahren forscht die Bauhaus-Universität Weimar an Ideen für einen neuen Umgang mit Abwasser und entwickelt neue Lösungsvorschläge. Mit der P-Bank wollen die Forscher im Bauhaus-Jubiläumsjahr zeigen, dass sich die Universität aktiv mit gesellschaftlich relevanten Fragen auseinandersetzt und diesen ungewöhnliche, zum Teil radikale Ansätze entgegensetzt.
Bei der Realisierung wurden die Umweltingenieure von den beiden Designerinnen Anniek Vetter und Silvia Debit unter der Leitung von Prof. Sattler, Fakultät Kunst und Gestaltung, sowie der Firma Werkhaus unterstützt. Finanziert wurde das Projekt von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt mit einer Förderung in Höhe von 100.000 Euro.
Für Rückfragen steht Projektleiter Prof. Londong gern zur Verfügung:
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Jörg Londong
Bauhaus-Universität Weimar
Fakultät Bauingenieurwesen
Professur Siedlungswasserwirtschaft
Coudraystr. 7 Zimmer 215
99421 Weimar
Tel.: +49 (0)3643/58 46 15
E-Mail: joerg.londong[at]uni-weimar.de
Das Projekt wurde gefördert durch den Bauhaus100-Jubiläumsfonds.