»EGO vs. ECO« untersucht das Wechselspiel zwischen Mensch und Umwelt: »Klimawandel, Umweltzerstörung und Artensterben? Daran kann ich allein doch nichts ändern! Ein oft herangezogenes Argument, das überdacht werden muss. Denn der Einzelne steht in der Verantwortung gegenüber globalen ökologischen und sozialen Zusammenhängen«, so Konstantin Bayer, Künstlerischer Leiter der Galerie. »Am Ende steht die Frage: In was für einer Gesellschaft wollen wir leben?«
Eine Frage, die auch am Bauhaus vor hundert Jahren schon eine zentrale Rolle spielte. Heute stehen bei der Suche nach der Antwort jedoch nicht die Nöte der Nachkriegsgesellschaft und Industrialisierung im Mittelpunkt, sondern vermehrt die Notwendigkeit von Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein. Die Ausstellung möchte darauf Bezug nehmen und stellt künstlerische Arbeiten von Studierenden, Lehrenden und Alumni der Bauhaus-Universität Weimar zusammen, welche sich mit der Verantwortung des Einzelnen gegenüber seiner Umwelt auseinandersetzen. Dabei ist es EIGENHEIM Weimar/Berlin als Schaufenster der Bauhaus-Universität Weimar ein Bedürfnis, die Vielzahl der Lehrbereiche der Universität und den interdisziplinären Ansatz der Lehre abzubilden.
Von bitterernst über poetisch bis sarkastisch reicht das Vokabular der Ausstellung: Die Fotografien von Nina Röder zeigen Selbstportraits neben schmelzenden Gletschern aus ihrer im letzten Jahr entstandenen Island-Serie »um að hverfa – über das Verschwinden«. Die Professur Biotechnologie in der Ressourcenwirtschaft zeigt einen zylindrischen Katalysator, mithilfe dessen getestet wird, unter welchen Bedingungen aus Schweinegülle das meiste Biogas gewonnen werden kann. Das »Doggyshake«-Video von Polly Ost (Fanny Josefine Dehnkamp) zeigt uns auf verstörend-skurrile Weise, wie der aktuelle Trend zur Selbstoptimierung durch gesunde Ernährung ad absurdum geführt werden kann. Auf diese Weise spannt sich der Bogen von gesamtgesellschaftlich bedrohlichen Kontexten wie der Erderwärmung oder der Grundwasserverschmutzung hin zum ganz persönlichen Infragestellen des eigenen Lebensstandards in der Wohlstandgesellschaft. Begleitend findet ein Rahmenprogramm mit Vorträgen in den Räumen der Galerie statt.
Teilnehmende Künstlerinnen und Künstler der Ausstellung:
Gökçen Dilek Acay, Christoph Blankenburg, Benedikt Braun, Fanny Josefine Dehnkamp, The Data Driven Objects Project, Francis Kamprath, Kaspar Elias Kimmel, Barbara Nemitz, Nina Röder, Stefan Schiek, Theresa Schubert, Julia Scorna, José Taborda, Moritz Wehrmann
»EGO vs. ECO – eine Gegenüberstellung«
Ausstellung des »Schaufensters Bauhaus100«
4. Mai bis 22. Juni 2019
EIGENHEIM Berlin, Kantstraße 28, 10623 Berlin-Charlottenburg
Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag, 12 bis 19 Uhr, Eintritt frei
Eröffnung:
Samstag, 4. Mai 2019, 19 Uhr mit Prof. Dr. Winfried Speitkamp (Präsident der Bauhaus-Universität Weimar)
Rahmenprogramm:
10./11. Mai 2019
Liveübertragung von Programmpunkten des Symposiums der Professur für Sozialwissenschaftliche Stadtforschung »Postwachstumstadt – Perspektiven des sozial-ökologischen Wandels der Stadtgesellschaft«
6. Juni 2019, 19 Uhr
Theresa Schubert – Milieu #04 / Performance
7. Juni 2019, 19 Uhr
Francis Kamprath – Der Meistergedanke. Eine Lecture Performance zur Rolle der Mazdaznan-Lehre in den ersten Jahren des Bauhauses
22. Juni 2019, 19 Uhr
Christoph Blankenburg – Lecture Performance Rennsteig Flimmern 2 und Musik zur Finissage der Ausstellung
Weitere Ausstellungen der Reihe »Schaufenster Bauhaus100« in Berlin:
30. August bis 13. Oktober 2019
All Day Revolution – Unsere Liebe Digitalität
26. Oktober bis 14. Dezember 2019
Top down bottom up – Ökonomisierung und Soziales
Ausstellung in Weimar:
13. September bis 8. November 2019
From the lab to the studio – Neue Technologien und Materialien in der Kunst
Alle Ausstellungen werden begleitet von Vorträgen, Performances, Workshops und Aktionen im öffentlichen Raum.